Leistungen


Zu meinem Leistungsspektrum gehört das Reinigen von Gemälden, wobei der über Jahrzehnte angesammelten Adhäsivschmutz entfernt wird. Vergilbten Firnis nehme ich fachkundig ab und bringe einen geeigneten neuen Firnis auf, der die Malschichtoberfläche schützt und die Tiefenwirkung der Farben verstärkt. Außerdem führe ich Festigungen fragiler Malschichten, Riss-/ Lochschließungen, Leinwandplanierung, das Nachspannen von Leinwandbildern (oftmals verbunden mit Verlängerung der Spannränder) und Leinwanddoublierungen durch. Farbschichtverluste werden in Anlehnung an den Malstil des Künstlers retuschiert und optisch geschlossen.

Malschichtfestigung mittels Heizspachtel

Gemäldereinigung

Adhäsive Verschmutzungen und vergilbte Firnisschichten auf Gemälden werden behutsam entfernt, wobei stets darauf geachtet wird, dass kein Verlust der Farbschicht entsteht. Als adhäsive Verschmutzung bezeichnet man Anlagerung von Schmutzpartikeln. Hierzu zählen vorallem Nikotin-, Fett- und Russablagerungen, sowie Exkremente von Insekten. Zur Abnahme vom Firnis wird ein geeignetes Lösemittel bzw. Lösemittelgemisch ermittelt, das die Malschicht nicht angreift, aber den alten Firnis zügig löst. Außerdem wird die Leinwandrückseite sowie der Keilrahmen mechanisch durch Pinsel und Schwämme von Staub und anderen Ablagerung befreit.

Arbeitsfoto, Gemäldereinigung

 

Detailaufnahme; links gereinigt, rechts gealterter Firnis mit adhäsiv anhaftender Verschmutzung

 

Malschichtfestigung

Die Grundierungen von Ölgemälden verlieren im Laufe der Zeit ihre Bindekraft. Im Zuge einer Malschichtfestigung wird diese Bindekraft durch Zugabe von neuem Leim wieder erhöht. Auf der Bildseite wird der warme Leim mit einem Pinsel aufgetragen, wobei feine Japanpapiere als temporärerer Schutz für die Malerei aufgebracht werden. Malschichten reagieren in der Regel auf Wärme und Druck. Diese Eigenschaft wird in der Restaurierung genutzt, um aufstehende Farbschollen mit einem sogenannten Heizspachtel kontrolliert auf den Träger (Leinwand oder Holztafel) zu replatzieren und zu binden.

Auftrag des Leims auf Japanpapier

Auftrag des Leims auf Japanpapier

 

Wärme und Druck mittels Heizspachtel

Wärme und Druck mittels Heizspachtel

 

 

Schließen von Rissen

Ein typisches Schadbild von Gemälden sind Risse in der Leinwand. Um einen Riss zu schließen, wird der oftmals stark deformierte Randbereich des Risses zunächst durch Wärme und Druck planiert. Auf der Bildseite muss der umgebende Leinwandbereich des Risses temporär mit Japanpapier gesichert werden, um weitere Farbverluste zu vermeiden. Danach wird der Riss durch einen speziellen Siegelkleber geschlossen und verschweißt. Anschließend wird des Japanpapier auf der Bildseite entfernt und die Farbfehlstellen werden optisch und haptisch an die umgebende Malerei angepasst.

1. Zustand vor Restaurierung; 2. Versiegeln des Risses; 3. Leinwand planiert und verschweißt; 4. haptische Retusche – Kittung, 5. optische Retusche – Farbretusche; 6. gerissener Bereich nahezu unsichtbar nach Restaurierung

 

Vorzustand, Panieren der umgebenden Leinwand neben Riss, Sicherung der Farbschicht im Bereich des Risses, Klebung des Risses mittels Gewebefäden und Siegelkleber (von links nach rechts)

Vorzustand, Panieren der umgebenden Leinwand neben Riss, Sicherung der Farbschicht im Bereich des Risses, Klebung des Risses mittels Gewebefäden und Siegelkleber (von links nach rechts)

 

Schließen von Leinwandverlusten

Leinwandverluste werden mittels Gewebeintarsien geschlossen, wobei der Gewebeaufbau des neu eingesetzten Stückes dem der Gemäldeleinwand ähnlich ist. Das ausgewählte Gewebe wird zunächst grundiert und dem Formverlauf entsprechend des Leinwandverlustes genau zugeschnitten. Die angepasste Gewebeintarsie muss nun mit Siegelkleber und ggf. Gewebefäden verschweißt und somit passgenau in die Fehlstelle eingesetzt werden. Auf der Bildseite werden harte Übergänge zwischen Gewebeintarsie und Gemälde durch Kittungen egalisiert. Abschließend wird die neu eingesetzte Gewebepartie dem umgebenden Farbverlauf des Gemäldes malerisch angepasst.

Vorzustand, eingesetzt und versiegelte Gewebeintarsie bzw Gewebefäden, eingesetzt und grundierte Gewebeintarsie auf der Bildseite

Vorzustand, eingesetzt und versiegelte Gewebeintarsie bzw Gewebefäden, eingesetzt und grundierte Gewebeintarsie auf der Bildseite

 

 

Doublierung und Planierung

Gealterte Leinwände weisen oftmals eine spröde Gewebestruktur auf, die als Unterstützung eine zweite Leinwand (Doublierleinwand) benötigen. Durch Doublierungen können Spannkräfte verringert werden. Hierbei ist die Verwendung eines sogenannten Vakuum-Heiztisches die bestmögliche Lösung, da dieses Gerät besonders gleichmäßig Wärme/Druck erzeugt. Gemälde die Beulen oder stärker ausgeprägte Deformierungen aufweisen, werden ebenfalls auf diese Weise bearbeitet. Die Leinwand wird durch die angewandte Wärme und den Druck in die ursprüngliche plane Form gebracht.

Vorbereitung einer Doublierleinwand, Doublierleinwand und Gemälde auf dem Vakuum-Heiztsich, Gemälde mit Doublierleinwand auf dem Heiztisch unter Vakuum, Doubliertes Gemälde nach der Behandlung (von links nach rechts)

Vorbereitung einer Doublierleinwand, Doublierleinwand und Gemälde auf dem Vakuum-Heiztsich, Gemälde mit Doublierleinwand auf dem Heiztisch unter Vakuum, Doubliertes Gemälde nach der Behandlung (von links nach rechts)

 

 

Retusche und Schlussfirnis

Unter Retusche versteht man die haptische und optische Schließung einer Fehlstelle auf dem Gemälde. Die Retusche ist der letzte Arbeitsschritt vor dem Schlussfirnis.Um eine Retusche nahezu unsichtbar zu machen, werden Farbfehlstellen zunächst mittels Kittungen haptisch ergänzt. Im Anschluss werden die Farbverluste mit Farbretuschen optisch an die umgebende Malerei im Stil des Künstlers angeglichen. Hierzu werden ausschließlich Farben verwendet, die unproblematisch wieder entfernt werden können (reversibel). Abschließend erfolgt der Auftrag des Schlussfirnisses zum Schutz der Malerei, zur Verstärkung der Farbtiefe und zur Erzielung eines homogenen Gesamteindrucks.

punktuelle Retusche

punktuelle Retusche

 

UV-Untersuchung

Um beispielsweise eine Signaturfälschung auszuschließen oder etwas über die Restaurierungsgeschichte eines Gemäldes zu erfahren, wird mittels einer UV-Fluoreszenzanalyse der Bereich der Signatur oder die gesamte Gemäldeoberfläche untersucht. Man bedient sich hier der Eigenschaft, dass sich ultraviolette Lichtstrahlen von der Sekundärmalerei (Übermalungen, die später dazu gekommen sind) anders reflektiert werden als von der Primärmalerei (originaler Teil des Bildes). Durch die ultravioletten Strahlen erscheint die Oberfläche der Malerei als milchige, leicht durchscheinende Schicht, von der sich eine Übermalung deutlich abhebt.

Retuschen aus alten Restaurierungsarbeiten werden unter UV-Licht oftmals als dunkle fleckige Partien auf der Malerei sichtbar.

Gemälde bei Tageslicht

Gemälde bei Tageslicht

Gemälde bei ultraviolettem Licht

Gemälde bei ultraviolettem Licht

 

Acrylgemälde und Mischtechniken

Neben dem klassischen Ölgemälde bearbeite ich auch Kunstwerke morderner Maltechniken (u.a. Acrylgemälde).

Malerei Mischtechnik (Kasein- und Temperafarben) – Festigen von losen Malschichtpartien mittels nichtwässrigen Leimes